


Die Jade
Die Wächterin vom Jadebusen
1975 war Anatol noch als Verkehrspolizist in Düsseldorf unterwegs. Am Wochenende aber kam er nach Dangast und durfte seinen Drang nach Kunst ausleben.
In diesem Jahr wurde die „Jade“ errichtet. Karl-August Tapken, war, wie so oft, wenn in Dangast etwas denkwürdiges geschah, mitten dabei und erinnert sich: „Wir haben Anatol sehr unterstützt. Er war zur Weihnachtszeit hier, schaute aus dem Fenster und meinte, dass er eine Figur im Watt aufstellen möchte und wie man die wohl befestigen könne. Ich sagte, dass man da ein paar Pfähle reinhauen kann und dann hält das.“
Tapken erinnert sich offenbar gerne an diesen Winter, denn die Energie des Düsseldorfer Künstlers schien kaum Grenzen gekannt zu haben. „Er ist dann gleich hin zu Schwarting und hat weichen Ton geholt und dann ging im Saal auch schon das Modellieren der Figur los. Den Saal am nächsten Tag wieder zu sauber zu schrubben, war dann nicht so schön, aber die Figur war fertig.“ Viel gestört haben, dürfte es nicht, denn in den 1970er Jahren war Dangast im Winter ein recht einsamer Ort. „Der Hund war hier begraben. Wir hatten ja noch keine Bälle oder so was. Da war das mit den Künstlern schon eine schöne Abwechslung. Ich seh den Beuys noch vor mir, wie er am Strand den Heuwagen verbrannt hat und da mit seinem großen Hackebeil rumlief und so am Rumstochern war.
Gelohnt hat sich das alles auch für uns, denn es wurde ja in der Presse immer über die Künstler geschrieben und die haben ja auch immer hier gegessen. Die Zeitungsartikel haben die Künstler dann immer mit meinen Rechnungen zusammen beim Finanzamt eingereicht und die haben sich gefreut, dass sie bei der Arbeit noch was Schönes zu lesen hatten.“