Heinz Strunk

Der Goldene Handschuh

Dass die Romane des Fleisch-ist-mein-Gemüse-Autors Heinz Strunk sich stets zwischen den Polen von grell-komisch bis düster-traurig bewegen und stark biografisch gefärbt sind, ist bekannt. Mit seinem neusten Werk bleibt der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler zwar seinem Stil treu, doch fußt sein Roman „Der goldene Handschuh“ nicht auf Strunks eigenen Erlebnissen. Vielmehr geht es um Alkohol, Sex, Elend und Verbrechen, genauer: den Hamburger Serienmörder Fritz Honka, der vier Frauen umbrachte, bevor man ihm 1975 auf die Schliche kam. Vornehmlich in der Hamburger Absturzkneipe „Goldener Handschuh“ lernte Honka seine späteren Opfer kennen – Frauen aus dem Milieu der Hamburger Reeperbahn. Gescheiterte Existenzen, arm, betrunken und zahnlos.

Strunks Roman taucht tief ein in die infernalische Nachtwelt von Kiez, Kneipe, Abbruchquartier, deren Bewohnern das mitleidlose Leben alles Menschliche zu rauben droht. Mit erzählerischem Furor, historischer Genauigkeit und ungeheurem Mitgefühl zeichnet er das Bild einer Welt, in der nicht nur der Täter gerichtsnotorisch war, sondern auch alle seine unglücklichen Opfer. Tatsächlich hat sich Heinz Strunk durch 18 Prozessordner des Honka-Falles gelesen und an Originalschauplätzen wie dem „Goldenen Handschuh“ oder dem „Elbschlosskeller“ recherchiert.

Auf seiner großen Lesereise zum neuen Buch, das Ende Februar erscheint, schaut Strunk auch in Dangast vorbei!